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Immobilienmarkt unbeeindruckt von politischer Großwetterlager
Gesamtmarkt
Im 2. Quartal 2018 sind die Preise auf dem deutschen Immobilienmarkt weiter gestiegen. Der Immobilienpreisindex legte im zweiten Quartal 2018 um 8,3 % im Vergleich zum Vorjahreswert zu. Zu diesem Ergebnis trugen alle dem Index zugrundeliegenden Teilindizes bei, wenn auch in unterschiedlichem Ausmaß. Die makroökonomischen Rahmenbedingungen für die deutsche Wirtschaft sind weiterhin sehr günstig, auch wenn mit dem Brexit und dem Handelskonflikt
zwischen den USA, China und der EU zwei Themen existieren, die für die traditionell vom Export abhängige deutsche Konjunktur durchaus mit Risiken verbunden sind. Trotz dieser dunklen Wolken sind die Beschäftigung und das Einkommen der privaten Haushalte weiter gestiegen. Auch die Zinsen sind nach wie vor auf einem sehr niedrigen Niveau, mit der Folge, dass die Nachfrage nach Wohn- und Gewerbeimmobilien ungebrochen hoch war.
Wohnungsmarkt
Wohnimmobilien waren erneut sehr gefragt, die Preise verteuerten sich im Vergleich zum 2. Quartal 2017 deutschlandweit um 8,7 %. Diese Erhöhung setzt sich zusammen aus einem Preisanstieg von 9,7 % für Mehrfamilienhäuser und einem Plus von 7,5 % für selbst genutztes Wohneigentum. Bei Mehrfamilienhäusern ist der beobachtete Preisanstieg zum einen auf die weiterhin hohe Nachfrage nach Wohnraum zurückzuführen. In der Folge sind die Neuvertragsmieten im Vergleich zum Vorjahresquartal um 4,6 % gestiegen. Gleichzeitig sind Mehrfamilienhäuser nach wie vor ein gefragtes Investment bei in- und ausländischen Investoren. Dies führte zu einem Rückgang des Liegenschaftszinssatzindexes im gleichen Zeitraum um 4,7 %.
Auch der Markt für selbst genutztes Wohneigentum war durch einen Nachfrageüberhang gekennzeichnet. Die Preise für Eigenheime verteuerten sich im Jahresvergleich um 8,1 % und die für Eigentumswohnungen um 5,3 %.
Wohnungsmarkt Top-7
Die Top-7 Märkte zeigten sich erwartungsgemäß dynamischer als der Gesamtmarkt. Die Preise für Wohnimmobilien stiegen hier um 10,7 % gegenüber dem zweiten Quartal 2017. Die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage tritt damit in den Ballungszentren noch deutlicher zu Tage. So verteuerten sich die Preise für selbst genutztes Wohneigentum um 9,0 %. Auch der Mietwohnungsmarkt bleibt angespannt, hier stiegen die Neuvertragsmieten erneut um 5,2 %. Gleichzeitig sank der Liegenschaftszinssatzindex um 5,3 %. Dies ist das Resultat der großen Nachfrage von Investoren, die vor allem in den Top-7 Märkten investieren, sodass die Preise für Mehrfamilienhäuser insgesamt um 11,2 % stiegen.
Gewerblicher Immobilienmarkt
Der Preisanstieg für Gewerbeimmobilien betrug im zweiten Quartal 2018 im Vergleich zum Vorjahr 7,1 %. Hier sind es vor allem die Büroimmobilien die das Preisgeschehen bestimmen, der
entsprechende Preisindex legte um 9,2 % zu. Die Neuvertragsmieten verteuerten sich um 5,6 % im Jahresvergleich und sind Ausdruck von geringen Leerständen und einer weiterhin großen Nutzernachfrage. Gleichzeitig ist die Assetklasse Büro bei Investoren gefragt und trifft auf ein geringes Angebot an Objekten, sodass auch die Renditen in diesem Marktsegment weiter abnahmen (-3,3 %).
Verhaltener entwickelten sich die Einzelhandelsimmobilien, welche sich um 3,1 % verteuerten. Die Bereitschaft, stetig höhere Mieten in 1a-Lagen zu zahlen nahm erneut ab. Folglich sind die Neuvertragsmieten nur noch leicht um 1 % im Vergleich zum zweiten Quartal 2017 gestiegen. Investoren fokussieren sich zunehmend auf wenige Objektarten, sodass der Liegenschaftszinssatzindex mit 2,1 % nur noch leicht nachgab.
Preisveränderung gegenüber Vorjahresquartal
Selbst genutztes Wohneigentum:
+7,5 %
Mehrfamilienhäuser:
+9,7 %
Büroimmobilien:
+9,2 %
Einzelhandelsimmobilien:
+3,1 %
Alle Indizes werden von der vdpResearch GmbH im Auftrag des Verbandes deutscher Pfandbriefbanken (vdp) auf der Grundlage einer umfassenden Transaktionsdatenbank, welche die Transaktionen der teilnehmenden Finanzinstitute enthält, berechnet. Die Indizes werden quartalsweise veröffentlicht. Weiterführende Informationen bezüglich der Berechnung der einzelnen Indizes finden sich auf der Webseite der vdpResearch GmbH unter https://www.vdpresearch.de/leistungen/preisindizes/.
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